Weiterbildung als Karriereboost

Weiterbildung als KarriereboostGörlitz, 22. September 2019. Vor Görlitz steht ein Entwicklungsschub, der sich in der Ansiedlung von Forschungseinrichtungen ankündigt. Wenn Siemens hier gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Freistaat Sachsen ein Wasserstoff-Technologiezentrum, sprich Forschungslabor, aufbaut, mit CASUS, dem Center for Advanced Systems Understanding, ein Forschungszentrum für hochkomplexe Systeme entsteht und Senckenberg ein neues, mehr als 6.000 Quadratmeter großes Forschungs- und Sammlungsgebäude errichtet, dann steht fest: Hier werden hochqalifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen benötigt, sowohl im Krawatten- wie im Blaumann-Bereich.
Abbildung oben: Erst Wissen ermöglicht es, die Fähigkeiten des menschlichen Hirns zu nutzen. Wer aufhört zu lernen, fällt zurück

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Regelmäßige Weiterbildung ist ein Muss

Regelmäßige Weiterbildung ist ein Muss
Mehr Know-how als andere zu haben macht unentbehrlich und wird besser bezahlt

Dass hoch- und höchstqualifizierte Mitarbeiter bereits gesucht werden, lässt sich beim Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) nachvollziehen, wo vor reichlich zwei Jahren die Idee für das CASUS Institut entstand. Aktuell werden Forscher gesucht, die unter anderem Experten für Systembiologie, für Materie unter Extrembedingungen, für Hochleistungsrechner oder für maschinelles Lernen sind.

Zu erwarten ist, dass in derartigen Einrichtungen an alle Mitarbeiter hohe Qualifikationsanforderungen gestellt werden. Wer glaubt, in der kommenden Arbeitswelt vor allem mit seien Berufserfahrungen punkten zu können, irrt gewaltig: Weiterbildung und lebenslanges Lernen waren für Angestellte noch nie so wichtig wie heute. Ob Seminar, Training, Akademie oder Coaching, um Karriereziele zu erreichen – oder auch nur seine Fähigkeit, beschäftigt zu werden, zu erhalten – steht Weiterbildung in jeder Form an erster Stelle.

Regelmäßige Weiterbildung ist nicht allein für Aufsteiger oder Einsteiger in den Beruf oder ein Fachgebiet nötig, sondern auch für langjährige Arbeitnehmer wird es immer wichtiger, auf dem Laufenden zu bleiben. Das bringt über Vorteile für die Karriere hinaus eine höhere Flexibilität, sich neuen Aufgabengebieten und Herausforderungen widmen zu können, mit sich.

Was bringt mir die Weiterbildung?

Das ist eine sehr berechtigte Frage, ist Weiterbildung doch mit Zeiteinsatz und Kosten verbunden, in vielen Fällen kommt noch Reiseaufwand hinzu. Grundsätzlich gilt, dass man mit mehr Wissenshintergrund komplexe Zusammenhänge besser erfassen kann. Oft jedoch wird Weiterbildung ganz gezielt genutzt, um die eigene Karriere voranzutreiben. Karriere bedeutet für viele Angestellte mehr, als beim Gehalt zuzulegen, denn oftmals geht es auch darum, für den Arbeitgeber unverzichtbar zu werden oder stets gute Anstellungsaussichten bei anderen zu haben.

Wenn sich beispielsweise kaufmännische Mitarbeiter, Fachkaufleute, Betreibswirte oder langjährig Berufserfahrene zum geprüften Bilanzbuchhalter (IHK) bzw. zur Bilanzbuchhalterin qualifizieren, schaffen sie die Grundlage für einen Karrieresprung. Als Bilanzbuchhalter verbessert man nicht nur sein Einkommen, sondern man erarbeitet sich eine besondere Vertrauensstellung. Wer schon hat einen besseren Überblick über die finanzielle Situation eines Unternehmens? Zugleich trifft man als erfahrener Bilanzbuchhalter, selbstverständlich auch als Bilanzbuchhalterin, auf einen hochattraktiven Arbeitsmarkt – auch in Görlitz, wo es immer wieder zu attraktiven Unternehmensansiedlungen kommt. Wer in der Bilanzbuchhaltung gern Verantwortung übernimmt und neben der Welt der Zahlen vielleicht sogar betriebliche Abläufe gut versteht, hat hervorragende Chancen für das berufliche Fortkommen. Dabei ist der Beruf abwechslungsreich und verlangt bei betrieblichen Planungen ebenso wie in strategischen Fragen Kreativität und Realitätssinn zugleich.

Weiterbildung heißt, fachlich auf der Höhe zu bleiben. Nicht nur in der Bilanzbuchhaltung sind immer wieder neue Gesetze und Vorschriften zu beachten und Lücken im Fachwissen aufzufüllen oder das Wissen an neue Entwicklungen anzupassen. Weiterbildung bringt zudem automatisch neue Kontakte mit sich – die haben ja bekanntlich noch nie geschadet. Mit verbesserter Methodenkompetenz erledigt man seine Arbeit effizienter und kann zugleich seine Arbeitsergebnisse eindrucksvoller präsentieren. Unterm Strich: Es geht darum, über erweiterte fachliche Kenntnisse hinaus sich insgesamt weiterzuentwickeln, damit man seine Karrierechancen ausschöpfen kann.

Die richtige Weiterbildung finden

Wer die richtige Weiterbildung für sich finden will, um im Beruf voranzukommen, sollte zunächst überlegen, wohin er oder sie in der beruflichen Weiterentwicklung will. Es kommt darauf an, berufliche beziehungsweise Karriereziele zu definieren – erst wenn man weiß, was man wann erreicht haben will, kann man entscheiden, auf welchem Wege man dorthin gelangt.

Eine grundlegende Entscheidung ist, ob man sich rein fachlich weiterentwickeln oder zudem auch Führungsverantwortung übernehmen möchte; im Beispiel wäre also die Frage zu beantworten, ob es darum geht, herausforderndere Aufträge zu übernehmen und die Qualität der Arbeit zu steigern oder ob auf Grundlage der beruflichen Weiterbildung die Führung der Bilanzbuchhaltung angestrebt wird. Sind die Ziele erst einmal gesteckt, fällt es viel leichter, die richtige Weiterbildung auszuwählen, um der Karriere den richtigen Boost zu verpassen.

Um das möglichst ideal passende Weiterbildungsangebot zu identifizieren sollte abgeglichen werden, weit das vorhandene Fachwissen für die angestrebte Tätigkeit wie im Beispiel eben die des Bilanzbuchhalters reicht und wo noch Lücken vorhanden sind, die man auffüllen möchte. Je nach Konstellation sind in diesem Prozess unternehmensinterne und externe Berater hilfreich, außerdem stellen Bildungsanbieter häufig umfassende Informationen auf ihren Webseiten zur Verfügung.

Was tun mit dem neuen Abschluss?

Ist die Weiterbildung erfolgreich absolviert, gilt es, diese auch richtig für die eigene Karriere einzusetzen und zu nutzen. Jetzt muss man sich die betriebliche Situation anschauen: Ist der Aufstieg beim aktuellen Arbeitgeber gewollt und möglich? Wenn es Karrierestau gibt, man aber in eine höhere Position wechseln möchte, stehnt die Frage nach einem neuen Arbeitgeber an. Eine weitere Option wäre, sich als Bilanzbuchhalter selbstständig zu machen. Deutlich wird: Weiterbildung öffnet völlig neue Wege für die persönliche Karriere. Es kommt also darauf an, den richtigen Weg für die eigene Karriere zu finden und die neuen Qualifikationen gekonnt einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen.

Karriere jetzt planen und aktiv werden

Besonders in den Braunkohlegebieten wie der Lausitz sind Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur das, was man in der mathematischen Wahrscheinlichkeitsrechnung das sichere Ereignis nennt: der Wandel kommt. "Andererseits erleben wir immer wieder, dass Veränderungsprozesse ohne große Vorzeichen, dafür aber sprunghaft einsetzen", verweist der Markersdorfer Unternehmensberater Thomas Beier darauf, dass noch vor ganz wenigen Jahren niemand damit rechnete, dass Görlitz zu einem bedeutsamen Forschungsstandort werden könnte. Sein Rat: "Entweder orientiert man sich in seiner Weiterbildung an Qualifikationen, die für die neue Arbeitswelt flexibler machen, oder an solchen, für die immer Bedarf bestehen wird." Da mit einiger Sicherheit vorherzusagen ist, dass weder die Betriebswirtschaft noch der Fiskus aussterben werden, stehen qualifizierte Bilanzbuchhalter wohl auch künftig hoch im Kurs. Zugleich bedeutet das: Für die ausreichende Qualifikation, um nicht zu sagen: für den Qualifikationsvorsprung, muss man jetzt sorgen.

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  • Quelle: red | Abbildung Kopf / Leute: athree23 / Adrian, Foto Arme/Hände: rawpixel, beide Pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 22.09.2019 - 08:17Uhr | Zuletzt geändert am 22.09.2019 - 13:34Uhr
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