Görlitz lässt Bäume fällen

Görlitz lässt Bäume fällenGörlitz, 10. Februar 2017. Die Stadtverwaltung Görlitz hat für die kommende Woche Baumfällungen an zwei markanten Stellen beauftragt: An der Frauenkirche und in der Nähe der Neuen Synagoge.

Abb.: Im Jahr 2009 hatte sich der Kugelahorn gegenüber der neuen Synagoge deutlich im Luftraum ausgebreitet
Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Zwischen Frauenkirche und Post sowie auf der Otto-Müller-Straße sollen die Sägen kreischen

Zwischen Frauenkirche und Post sowie auf der Otto-Müller-Straße sollen die Sägen kreischen
Im Jahr 2005 ragte der Kugelahorn noch nicht so frech in die Straße
Foto: © Görlitzer Anzeiger

Dem Verkehr zum Opfer fällt die kleinere der beiden Linden, die zwischen der Frauenkirche und der Post stehen: Im Zuge der Bauarbeiten zur Sanierung und Umgestaltung des Postplatzes wird sie für die künftige Verkehrsfläche geopfert. Die andere Linde, zur Frauenkirche hin, bleibt bestehen und erhält eine Baumscheibe, um ihre Lebenskraft zu fördern.

An der Otto-Müller-Straße wird der Bestand an Kugelahorn auf der östlichen Straßenseite (in der Nähe der Neuen Synagoge) gefällt. Begründet wird das damit, dass der schmale Straßenquerschnitt und die niedrig ansetzenden Kronen der Bäume dazu führen, Lastkraftwagen, darunter Entsorgungsfahrzeuge, die Straße nicht mehr regulär befahren können. Wie Anlieger mitteilten, hätten Entsorger damit gedroht, die Straße nicht mehr zu befahren. Die störenden Äste einfach abzusägen, im Verwaltungsdeutsch Lichtraumprofilschnitt, würde dazu führen, dass die Hälfte der Baumkronen nahezu komplett entfernt werden müsste, so die Argumentation der Verwaltung. Die betrachtet inzwischen die Entscheidung zur Bepflanzung der Otto-Müller-Straße und die damit verbundene Auswahl des Kugelahorns Anfang der 1990er Jahre als Fehler.

Neue Bäume sollen auf der östlichen Straßenseite nicht gepflanzt werden, weil mittel- oder großkronige Straßenbaumarten, die das erforderliche Lichtraumprofil ermöglichen, wegen ihrer Größe den Gehölzen auf den Anliegergrundstücken Konkurrenz machen würden. Dies rufe neue Probleme hervor, die nicht gewünscht seien.

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 10.02.2018 - 05:46Uhr | Zuletzt geändert am 22.01.2023 - 13:49Uhr
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