Still ruht der See?

Boxberg/O.L. / Hamor, 14. Februar 2017. Auch, wenn der größte sächsische See, der Bärwalder See, grad "still ruht", tut sich doch so einiges. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung der Gemeinde Boxberg/O.L. im Norden des Landkreises Görlitz konnte Bürgermeister Achim Junker am 6. Februar 2017 einen Beschluss zum Entwurf und zur Auslegung der zweiten Änderung des Bebauungsplanes "Sondergebiet Freizeit und Erholung Boxberg/O.L. – Bärwalder See" durchbringen. Die Änderungen betreffen unter anderem geplante Investitionen für ein Hotel und ein Bootshaus mit Gastronomie, eine Adventure-Minigolfanlage und technische Anlagen für die geplante Fahrgastschifffahrt.
Abbildung oben: Boxberger Bootsanleger im Februar 2017, Foto: © Alex Maar

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Es muss auch ohne die Kohle weitergehen

Die Kälte der letzten Wochen hat für eine fast durchgängige Eisschicht auf dem Bärwalder See gesorgt. Für die Boxberger Gemeindeverwaltung ist das Anlass, ausdrücklich auf die Allgemeinen Bedingungen für die Nutzung von Einrichtungen, Land- und Wasserflächen des Bärwalder Sees hinzuweisen. So ist das Betreten der Eisfläche und der wasserbaulichen Anlagen, der Schwimmsteganlagen und Molen außerhalb der Wassersportsaison aus gutem Grund verboten.

Die Braunkohle geht, was bleibt?

Die letzten und nächsten Wochen fanden bzw. finden intensive Gespräche der Gemeindeverwaltung mit den örtlichen Unternehmen in der Gemeinde Boxberg/O.L statt, mit jenen, die besonders vom "Bodenschatz Braunkohle" abhängig sind. Für Boxberg/O.L. führt die aktuelle energiepolitische Situation in Deutschland zu großen Unsicherheiten bei der Planung der unternehmerischen Zukunft in der Gemeinde, vor allem bei den direkten Vertragspartnern im Bergbau- und Kraftwerksservice und in den Zulieferbranchen.

"Nur wenn für unsere Unternehmen die wirtschaftliche Zukunft gewiss ist, können auch Investitionen in die Infrastruktur erfolgen. Das Leben in unserer Gemeinde ist aktuell noch von einem beachtenswerten Engagement durch die in Vereinen organisierten Bürger geprägt. Wenn es den Unternehmen in der Gemeinde nicht gut geht, leidet darunter besonders das dörfliche Leben – weil unter anderem Sponsoring-Mittel gekürzt oder teilweise komplett gestrichen werden müssen. Deshalb muß für unsere Region seitens der Bundesregierung ein attraktives Förderpaket für Unternehmen geschnürt werden, die direkt von den Auswirkungen der Energiepolitik betroffen sind", heißt es aus der Gemeindeverwaltung.

Um einen zweiten Strukturbruch nach 1990 zu vermeiden, müsse man alternative Arbeitsplätze schaffen, die mindestens so viele und attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten wie im Bergbau bieten. Das untermauert die Gemeinde mit Fakten: "Auf dem Territorium der Gemeinde Boxberg/O.L.. haben laut Statistischem Landesamt des Freistaates Sachsen am 30.09.2015 im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe in den Betrieben mit über 20 Angestellten insgesamt 1.882 Personen bezahlte Entgelte von über 90 Millionen Euro erhalten. Insgesamt erzielten nur diese Unternehmen einen Gesamtumsatz von 387 Millionen Euro im Jahr 2015, diese Zahlen müssen die Grundlage für ausgleichende Maßnahmen der Zukunft sein."

Bürgermeister lädt zum Stammtisch

Bürgermeister Junker: "Hiermit laden wir alle Gewerbetreibenden und interessierten Bürger der Gemeinde Boxberg/O.L. herzlich zum Wirtschafts- und Tourismusstammtisch der Gemeinde Boxberg/O.L. am Dienstag, dem 28. März 2017, um 17 Uhr in den Veranstaltungsraum des Tourismusinformationszentrums Bärwalder See, Zur Strandpromenade 1, 02943 Boxberg/O.L., ein."

Junker weiter. "Wir freuen uns sehr, dass wir für diesen Abend Frau Katrin Gräfe von der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank (SAB) als Referentin gewinnen konnten. Sie wird die aktuellen Förderansätze im Rahmen der GRW-Zuschussförderung vorstellen. Nach der neuen Richtlinie sind die Errichtung und der Ausbau von Beherbergungsbetrieben mit einer 3-Sterne-Superior-Kategorisierung, der Bau von Campingplätzen mit einer 4-Sterne-Kategorisierung oder Ferienwohnungen bzw. Ferienhäuser mit mindestens 30 Gästebetten oder 10 Wohneinheiten mit einer 3-Sterne-Kategorisierung förderfähig. Gefördert werden kann das neu zu aktivierende Anlagevermögen mit Ausnahme der Kosten des Grundstückskaufs bzw. für Fahrzeuge."

An diesem Tag gibt es die Gelegenheit, mit dem Bürgermeister und Vertretern der Verwaltung ungezwungen ins Gespräch zu kommen. Der Bürgermeister informiert unter anderem über die aktuellen Entwicklungen in der Gemeinde Boxberg/O.L. und über geplanten Maßnahmen zur konstruktiven Begleitung der Strukturentwicklung in der Lausitz.

Bitte anmelden!

Um Teilnahmebestätigung wird unter Telefon: 035774 - 354-12 oder E-Mail gemeindeverwaltung@boxberg-ol.de bis spätestens am 21. März 2017 gebeten.

LEADER Aufruf

Mit dem Februar 2017 startete der vierte Projektaufruf für Maßnahmen zur Umsetzung der LEADER-Entwicklungsstrategie im Lausitzer Seenland. In der LEADER-Region Lausitzer Seenland, zu der auch die Gemeinde Boxberg/O.L. gehört, können sich Bürger, Unternehmen, Vereine und Kommunen um die Förderung von Projekten bewerben.

Die Bewerbung für eine Förderung von Projekten innerhalb des vierten Projektaufrufs kann bis zum 30. April 2017 erfolgen. Für diesen Stichtag steht für die Förderung aller Maßnahmen ein Budget von 1,33 Millionen Euro zu Verfügung. Weitere Informationen dazu gibt es unter http://www.ile-lausitzerseenland.de.

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  • Quelle: red | Fotos: © Alex Maar
  • Erstellt am 13.02.2017 - 22:22Uhr | Zuletzt geändert am 13.02.2017 - 23:13Uhr
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