Stadtwerke Görlitz liefern ohne

Görlitz, 7. Februar 2014. Wer von der Stadtwerke Görlitz AG (SWG) seinen elektrischen Strom bezieht, hat das Atomkraft-Zeitalter bereits hinter sich gelassen: Auch der jetzt vorliegende SWG-Energiemix für das Jahr 2012 belegt (wie schon seit 2010), dass die Belieferung aller Kunden ohne Atomstrom-Anteil erfolgt. "Die meisten Stromversorger in der Region beliefern ihre Kunden immernoch mit mindestens zehn Prozent Kernenergie. Wir hingegen erreichen seit 2010 und damit zum dritten Mal in Folge unser gestecktes Ziel Null Atomstrom“, vergleicht SWG-Vertriebsleiter Andy Leicht.

Anzeige

Stänker: Neue Tagebaue unnötig

Damit positionieren sich die Görlitzer Stadtwerker zugleich zu Gunsten der erneuerbaren Energien. Der 2012er Energiemix weist das starke Wachstum des Anteils der erneuerbaren Energien nach: Im Jahr 2010 waren es noch noch knapp 20 Prozent, 2012 hingegen belief sich der Anteil betreits auf 31,7 Prozent.

Wichtigste Energiequelle für die stabile und umweltfreundliche Stromversorgung der Kunden ist für den Görlitzer Kommunaldienstleister das Erdgas, des Anteil im Mix satte 43,8 Prozent beträgt. Verbrannt wird das Erdgas allem in den stadtwerkeeigenen Blockheizkraftwerken, die direkt vor Ort und damit ohne die Übertragungsverluste von Überlandleitungen 41,9 Prozent des Görlitzer Strombedarfs erzeugen. Blockheizkraftwerke gelten zudem als besonders umweltfreundlich, weil sie Strom und Wärme zugleich bereitstellen.

Der Kohleanteil im Energiemix lag bei 23,2 Prozent. Für Vertriebsleiter Leicht sind die Görlitzer Stadtwerke damit auf derrichtigen Spur: "Ich freue mich, dass wir unseren Kunden in diesem Jahr schon zwei positive Botschaften überbringen konnten: Zum einen die stabilen Strompreise, die trotz der Erhöhung von staatlichen Umlagen für unsere Kunden in 2014 nicht steigen werden und zum anderen der vorliegende Energiemix, der deutlich unsere Richtung vorgibt: Die Zukunft liegt in erneuerbaren Energien.“

Kommentar:

Nanu, nur 23,2 Prozent Kohlestrom-Anteil in Stadtwerkestrom? Das spricht für die Meinung von Experten, wonach zum Ersatz von Atomkraftwerken nur befristet ein etwas höherer Erdgas-Einsatz notwendig ist, bis der Anteil aus erneuerbaren Energien groß genug ist, den Atomkraftanteil zu ersetzen.

Die Zahlen zeigen damit auch, dass die Neuerschließung großflächiger Tagebaue für eine sichere Stromversorgung nicht nötig ist - schon gar nicht, wenn wie im Fall Nochten II mit sorbischem Siedlungsgebiet und einzigartiger Landschaft ein ganzer Kulturraum devastiert werden soll und mit Boxberg/O.L. ein Kraftwerk beheizt, das laut Greenpeace zu den gesundheitsschädlichsten Kraftwerken Europas gehört.

Wenn Sie das jetzt als Schleichwerbung für die Stadtwerke Görlitz auffassen:

Es steht Ihnen ja frei (woher Sie Ihren Strom beziehen)

meint Ihr Fritz R. Stänker


Lesen Sie mehr zur Braunkohlenpolitik im Görlitzer Anzeiger:
29. Oktober 2013: Petition gegen Nochten II

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Archivbilder: © www.goerlitzer-anzeiger.de
  • Erstellt am 07.02.2014 - 00:36Uhr | Zuletzt geändert am 07.02.2014 - 01:36Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige