Landkreis Görlitz setzt auf Bildung

Ostritz | St. Marienthal. Auf Einladung des Görlitzer Landrates Bernd Lange trafen sich am 31. März 2011 ca. 140 Teilnehmer aus allen Bildungsbereichen, aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Kultur zur Bildungskonferenz des Landkreises Görlitz im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ). Veranstaltet wurde die Konferenz von den Mitarbeitern des Modellvorhabens "Zukunft durch Bildung: Mit Energie und ohne Grenzen", welches der Landkreis Görlitz gemeinsam mit der PONTES-Agentur im Bundesprogramm LernenvorOrt umsetzt.

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Bildungswege sollen auf Datengrundlage optimiert werden

"Solche Projekte wie LernenvorOrt sind für die Zukunft unserer Region überlebenswichtig. Wir werden deshalb alles tun, um das Vorhaben auch nach Auslaufen der jetzigen Förderphase weiterzuführen. Dafür brauchen wir die Unterstützung von Bund und Land.", betonte Landrat Lange in seiner Eröffnungsansprache. Dass dabei die für das Projekt bis 2012 bereit gestellten Bundesmittel im Landkreis Görlitz gut angelegt sind, zeigte danach das Projektteam. Es stellte nicht nur die seit der Auftaktkonferenz vor gut einem Jahr bereits erarbeiteten Projektergebnisse in den Aktionsfeldern Bildungsmanagement, Bildungsmonitoring, Bildungsberatung, Bildungsmarketing und in den regionalen Zukunftsthemen Energiebildung und Euregiokompetenz/Nachbarsprachen zur Diskussion.

Gleichzeitig lud es die Konferenzteilnehmenden auch zum gemeinsamen Weiterdenken ein. Mit der "Interaktionsmeile" hatten die Veranstalter dafür eine lebendige Diskussionsplattform geschaffen, die von den Teilnehmenden sehr gut angenommen wurde. So kann das Projektteam nun neue Ideen in seine weitere Arbeit aufnehmen und hat dabei auch neue Kooperationspartner mit "im Boot".

In einem Jahr soll die nächste Bildungskonferenz des Landkreises Görlitz folgen. Dann will das Projektteam den Entwurf des 1. Bildungsberichtes für den Landkreis Görlitz vorlegen und damit erstmalig eine mit der Strategieentwicklung des Landkreises abgestimmte Datengrundlage bereitstellen. Dieser Bildungsbericht kann dann genutzt werden, um künftig die Bildungslandschaft noch besser auf die Unterstützung optimaler Bildungswege für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Görlitz auszurichten. "Alle Akteure sind eingeladen, sich auch weiterhin aktiv in diesen Prozess einzubringen, damit unsere Region durch Bildung eine Zukunft hat", so PONTES-Leiterin Dr. Regina Gellrich in einer Pressemitteilung.

Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Bildung im Landkreis

Von Dr. Erwin Roth am 06.04.2011 - 13:31Uhr
Wer diesen Artikel zur Bildung im Landkreis liest, muss sich wohl zwangsläufig fragen, wer hier Bildung, insbesondere sprachliche, ganz dringend nötig hat - die Bildungsplaner oder die noch über Jahre zu Bildenden.

Dieses deutsch-englische Sprachgewirr soll eine Kompetenz vorgaukeln, die so in der Realität dann meist nicht vorhanden ist.
Worte wie
- Bildungslandschaft (wo liegt die denn in Deutschland - kann man dort auch wandern gehen?
- Bildungsmonitoring?
- Bildungsmarketing?
- Energiebildung (wird da Energie kostenlos gebildet oder aber soll man sich über Energie bilden?)
- Euregiokompetenz (ein furchtbarer Buchstabenwurm!)

Wenn ich da weiter lese, laufe ich Gefahr "bildungsmäßig" auch grundlegende Bildungsberatung zu brauchen, aber darauf verzichte ich gern angesichts solcher Artikel.

Dr. Roth

Margot Honecker kommt in den Landkreis Görlitz

Von Thomas am 02.04.2011 - 10:43Uhr
Wie dem Beitrag zu entnehmen ist, will man sich ein Jahr Zeit lassen, um eine "Datengrundlage" bereitzustellen - ein planwirtschaftlicher Absatz, weil auch im Bildungsmarkt sich Nachfrage- und Anbieterstrukturen schnell verändern. Und man bedenke, wie lange es dauern wird, ehe dann diese "Datengrundlage" vielleicht in einen "Maßnahmeplan" umgesetzt wird, dessen Umsetzung dann wieder Zeit verschlingt ... und alles schön aus öffentlichen Mitteln bezahlt.

Jedenfalls will man mit einem "Bildungsbericht" dann "...die Bildungslandschaft noch besser auf die Unterstützung optimaler Bildungswege für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Görlitz aus(zu)richten."

Praktisch kann das doch nur heißen:
a) bekommt der Bürger mehr oder weniger stark vorgeschrieben, welches Bildungsziel / welcher Bildungsweg für ihn gut ist
b) die Bildungsanbieter (die "Bildungslandschaft") bekommen vorgeschrieben, was sie anbieten dürfen.

Das muss man nicht mehr kommtieren, nur: Vor dem Landratsamt Görlitz sollte man ein Margot-Honecker-Denkmal (Ministerin für Volksbildung in der DDR) aufstellen.

Hier werden mit EU-Mitteln unnötige und marktfremde Strukturen aufgebaut und gespeist, damit "Akteure", die in der Wirtschaft nicht Fuß fassen, ein Spielfeld haben.

Wirklich leistungsfähige Bildungsanbieter werden sich solchen Strukturen nicht unterordnen, werden lieber mit Qualität die Nachfrage auf sich lenken und, genau wegen solchem Dirigismus, lieber in anderen Regionen aktiv - ein Bärendienst also für den Landkreis Görlitz.

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  • Quelle: red | Fotos: PONTES
  • Erstellt am 02.04.2011 - 03:52Uhr | Zuletzt geändert am 03.04.2011 - 18:56Uhr
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