Geh und sieh!

Geh und sieh!Görlitz, 19. November 2010. Bildsplitter, Lebenszeichen, biografische Chiffren, gedankenlose Posen der Sieger auf Zeit, aber auch Lebenswege bis zum abrupten Abbruch durch Mord und ganze musikalische – zum Teil noch immer nicht erklungene – Werke aus der Wüstenei des Todes, in die der Faschismus den Europäischen Kontinent und seine Kulturen, allen voran die Jüdische, zwischen 1933 und 1945 beinahe unwiderruflich verwandelt hätte, werden vom 12. November bis zum 11. Dezember 2010 in der ehemaligen Synagoge zu Görlitz als Doppelausstellung "Neue Jüdische Schule" und "Jüdische Spurensuche" gezeigt.

Foto: © BeierMedia.de
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Europa kommt zu neuem Bewusstsein

Europa kommt zu neuem Bewusstsein
Jörg Beier, eben aus Israel zurück, schaut vor der Vernissage auf seine Installation, die er "die persönlichste Ausstellung meines Lebens" nennt.
Foto: BeierMedia.de

Thema: Jüdisch

Jüdisch

Juden hatten und haben einen großartigen Anteil an der Entwicklung Deutschlands in Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Leben ist undenkbar ohne die Erinnerung an die Zeit, als es in Deutschland ausreichte, Jude zu sein, um verhaftet, deportiert und umgebracht zu werden, wenn man nicht rechtzeitig geflohen war.

In Kooperation mit dem Förderkreis dieses Baues, der den von Menschen entfachten Vernichtungssturm überlebt hat, sind auch die über die Synagoge selbst berichtenden Bildbahnen zusätzlich weiterhin zu sehen.

Europa kommt seit 1989 wieder zu sich, zu neuem Bewusstsein. In den präsentierten Bruchstücken läßt diese Ausstellung ahnen, was verloren ging, durch brutales gezieltes Vernichten fast ausgelöscht wurde. Aber: Es hat überlebt und wird sich beleben, wie das Gebäude der Synagoge selbst.

Geöffnet!
Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 16 Uhr,
sonnabends von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zu danken ist Dr. Jascha Nemtsov (Berlin), Jörg Beier (Schwarzenberg), Jürgen Gottschalk (Berlin) und Dr. Andraš Varga (Berlin). Außerdem für wesentliche Unterstützung dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, dem Theater Görlitz, dem Kulturraum, der Stadt Görlitz, der Kulturstiftung des Bundes, dem Dienstleistungszentrum für Arbeit, dem Görlitzer Anzeiger und nicht zuletzt den Künstlern, die ohne jede finanzielle Förderung das tun, was ihnen am Herzen liegt.

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Der Görlitzer Anzeiger berichtete:

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de | Erstveröffentlichung am 19.11.2010 - 03:31 Uhr
  • Erstellt am 19.11.2010 - 02:27Uhr | Zuletzt geändert am 14.08.2021 - 05:24Uhr
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