Caritasverband der Diözese Görlitz hilft

Caritasverband der Diözese Görlitz hilftGörlitz-Zgorzelec, 22. August 2010. Hochwasser in Sachsen, Polen und Pakistan - ein erster Zwischenbericht über die beim Caritasverband der Diözese Görlitz angeforderten und eingeleiteten Hilfen.

Foto: Caritas Görlitz
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Spenden nach Deutschland, Pakistan und Polen

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Reichenau (Bogatynia) ist von der Augustflut besonders betroffen
Foto: Caritas Görlitz

Thema: Hochwasser in Görlitz 2010

Hochwasser in Görlitz 2010

In Görlitz und Zittau kam es im August 2010 wie in anderen Städten zu einem folgenschweren Hochwasser. Auch in Görlitz richtete die Neiße schwere Schäden an. Das Hochwasser in Görlitz war bundesweit in die Schlagzeilen geraten, weil unter anderem Teile der Görlitzer Altstadt bedroht waren.

Hilfen für vom Hochwasser betroffene Menschen auf der deutschen Seite der Neiße

Die Not der Betroffenen ist groß. In einem ersten Krisenmanagement der Caritas galt es, die Versorgung beziehungsweise Evakuierung der von den Einrichtungen und Diensten der Caritas betreuten Menschen zu organisieren. Auch wenn die caritaseigenen Einrichtungen unmittelbar nicht betroffen waren, so sind neben den vielen Menschen mit ihren Familien auch die Caritaseinrichtungen in Ostritz sowie das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) in Marienthal im Nachbarbistum betroffen.

Im kollegialen Austausch der Caritaseinrichtungen wurde Hilfe angeboten und, wo möglich, geleistet. Schon die ersten Bilder haben gezeigt, dass sehr viel finanzielle Hilfe notwendig werden wird, um den Wiederaufbau zu bewerkstelligen. Daher bittet die Caritas seit dem 9. August um Geldspenden.

Für eine geordnete Soforthilfe aus Spendenmitteln ist sehr schnell das Spendenparlament in Görlitz eingerichtet worden. Aus den bisher eingegangen Spenden hat der Caritasverband 1.500 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt.

Wenn Menschen in der Caritas-Regionalstelle um Hilfe bitten, weren über die Regionalstelle werden auch Anträge an das Spendenparlament vermittelt. Hilfen von der Antragstellung bis zur Auszahlung finanzieller Mittel erhalten Betroffene auch über die Stiftung „Lichtblick“ der Sächsischen Zeitung.

Hilfen für vom Hochwasser betroffene Menschen auf der polnischen Seite der Neiße

Caritas Legnica (Liegnitz) bat am 13. August 2010 um Sachspenden in Form von Bettdecken, Kissen, Kleidung und Kindersachen für die Gemeinde in Großporitsch (Porajów). Zusammen mit einer von Görlitz aus organisierten Hilfsaktion nach Reichenau (Bogatynia) konnte die Hilfe sofort anlaufen.

Hier der Bericht der Helfer Matthias Fritsche und André Otto: „Je ein Kleinbus der Caritas Görlitz und der Malteser sowie ein Dienstauto des Vereins für Diakonie und Stadtmission Görlitz starteten am 13. August zu einem gemeinsamen Hilfstransport in den vom Hochwasser schwer geschädigten polnischen Ort Bogatynia. Das Bild, welches sich uns in Bogatynia bot, lässt sich schwer beschreiben und macht uns betroffen: Überall herrscht Zerstörung und Chaos. Der Hilfsbedarf ist in dieser vom Hochwasser schwer getroffenen Stadt sehr groß. Aber auch die große Anzahl von Hilfstransporten, die inzwischen eingetroffen sind, war deutlich erkennbar. Menschen, die durch das Hochwasser ihre Bleibe verloren haben, sind im Gymnasium des Ortes untergebracht. In diesem werden auch die Hilfsangebote koordiniert. Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass die Grenzbrücke von Hagenwerder nach Radomierzyce kurzfristig geöffnet wurde. Radomierzyce ist der Ort, an dem der Staudamm des Witka-Stausees gebrochen ist. Wir nutzten die Gelegenheit, die Sammelstelle für Hilfslieferungen ausfindig zu machen. Anschließend fuhren wir in die Caritas-Regionalstelle Görlitz, um noch vorhandene Kleiderspenden aufzuladen und nach Radomierzyce zu bringen. Beim Abladen der Hilfsgüter kam der Ortspfarrer und bat uns, noch eine Weile zu warten, da sich der Bischof von Liegnitz angekündigt hatte. Mit dem Bischof kamen wir sofort ins Gespräch und er sprach den Mitarbeitern der Caritas Görlitz für die aus Deutschland geleistete Hilfe seinen herzlichen Dank aus. Eine erneute Hilfslieferung startete am 14. August zunächst nach Bogatynia. Nachdem ein Teil der Lebensmittel sowie Hygieneartikel und Waschmittel abgeladen waren, ging es in den Ortsteil Porajów, für den die Caritas Legnica um Hilfe gebeten hat. Porajów gehört zur Ortschaft Sieniawka und ist der direkte polnische Nachbarort von Zittau. Im dortigen Gymnasium ist die Sammelstelle für humanitäre Hilfen. Gemeinsam mit freiwilligen polnischen Helfern wurde der Hilfstransport entladen. Zu dieser Zeit war das der einzige Hilfstransport dort und das Entladen der Hilfsgüter verlief sehr geordnet. Nach dem Entladen konnte im Gespräch mit der Direktorin des Gymnasiums und einer ehrenamtlichen Dolmetscherin die momentan nötigsten Hilfsartikel erfragt werden. Ein Spendenaufruf des Diözesancaritasverbandes Görlitz am 13. August, der über die Medien und die katholischen Pfarrgemeinden verbreitet wurde, bewirkte, dass viele Spenden an Bettdecken, Kissen, Kinderkleidung, Spielzeug, Bekleidung und vielem mehr in den Caritas-Regionalstellen Görlitz und Cottbus eingegangen sind. So konnten am 16. August erneut zwei Kleinbusse der Caritas Görlitz und der Caritas Cottbus zu einem gemeinsamen Hilfstransport nach Porajów aufbrechen. Unterstützt wurden die Mitarbeiter der Caritas beim Aufladen der Hilfsgüter in Cottbus durch Freiwillige. Das Entladen der Fahrzeuge in Porajów geschah zügig und geordnet mit Unterstützung von polnischen Militärangehörigen. Als Dankeschön waren die Mitarbeiter nach dem Entladen zu einer Suppe sowie Kaffee und Kuchen eingeladen. In der Zwischenzeit erstellte die ehrenamtliche Dolmetscherin eine Liste mit dringend benötigten Hilfsgütern, so dass weitere Hilfstransporte in Görlitz und Cottbus noch besser koordiniert werden können. Denn die Hilfe für die vom Hochwasser Betroffenen muss weitergehen. Viele haben nicht nur ihr Obdach verloren, sondern auch ihr gesamtes Hab und Gut. Außerdem werden für den Wiederaufbau oder die Renovierung nicht nur Werkzeuge und Baumaterialien benötigt, sondern auch finanzielle Unterstützung. Ebenso für Dinge des täglichen Bedarfs, die besser vor Ort gekauft werden.“

Hilfe für die betroffenen Menschen in Pakistan

Vergessen hat die Caritas nicht, dass das Hochwasser nicht nur in Sachsen und in Polen schwere Schäden angerichtet hat. Was das Hochwasser in Pakistan an menschlichen Tragödien und Schäden verursacht, isz unvorstellbar. Hier ist Caritas international tätig. Mit dem Spendenaufruf in den Pfarrgemeinden für Sachsen und Polen wurde zugleich um Spenden für Caritas international für die Hilfe in Pakistan gebeten. Spenden für Pakistan werden an Caritas international weitergeleitet.

Allen, die bisher schnell und unkompliziert gespendet haben, egal ob Sachspenden oder finanzielle Mittel, und weiter spenden sagt die Caritas ein herzliches Dankeschön. Per 18. August 2010 sind rund 2.500 Euro für alle drei Katastrophengebiete bei der Caritas eingegangen. Die Caritas dankt auch allen, die dafür sorgen, dass die Hilfsmittel auch da ankommen, wo sie benötigt werden, so Mitarbeitern der Caritas-Sozialstation und der Caritas-Behindertenhilfe Görlitz für die Soforthilfe am Hochwasserwochenende.

Die Hilfe geht weiter!

Die Caritas bittet weiter um Spenden für die Menschen in Görlitz, die über das Spendenparlament verteilt werden können. Aber auch die Menschen und Einrichtungen in Ostritz und Marienthal sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Auch in Polen lässt sich am meisten über Geldspenden erreichen. Auf der angesprochenen Liste aus Großporitsch (Porajów) wird um Folgemilch für Säuglinge und Kleinkinder nach der Stillzeit, um Windeln und Hygiene- und Pflegeartikel für Kleinkinder gebeten. Ferner sind Reinigungs-, Desinfektions- und Insektenschutzmittel dringend erwünscht, was Gummihandschuhe und Gummistiefel mit einschließt.

Es fehlt an Arbeitsmitteln für den Wiederaufbau. Diese Hilfsgüter sollten am besten vor Ort gekauft werden.

"Bitte vergessen Sie dabei nicht die Hilfe für Pakistan über eine Spende bei Caritas international", so die Görltzer Caritas:
Spendenkonto des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e.V.
Liga-Bank Dresden eG
Kontonummer: 108 284 822
Bankleitzahl: 750 903 00
Stichwort: „Hochwasser 2010“
oder
Stichwort: „Hochwasser Polen“

Spendenkonto Caritas international
Caritas international Freiburg
Spendenkonto 202
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
BLZ 660 205 00
Stichwort: „Hochwasser Pakistan“

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Ergebnis: Wird die Fluthilfe gerecht verteilt?

absolut (1.4%)
 
weitgehend (30%)
 
eher nicht (29.5%)
 
gar nicht (30.9%)
 
weiß nicht (4.8%)
 
mir egal (3.4%)
 
Nichtrepräsentative Umfrage
Umfrage seit dem 22.08.2010
Teilnahme: 207 Stimmen
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  • Quelle: red | Fotos: Caritas Görlitz
  • Erstellt am 22.08.2010 - 22:29Uhr | Zuletzt geändert am 15.03.2021 - 16:20Uhr
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