Görlitz würdigt Bürger im Ehrenamt

Görlitz, 7. Dezember 2017. Mit dem "Meridian des Ehrenamtes" würdigt die Stadt Görlitz die besonderen Leistungen ehrenamtlich engagierter Bürger. Vorgestern, am Internationalen Tag des Ehrenamtes, wurde der Preis wieder verliehen.
Die Meridianpreisträger des Jahres 2017, von links: Günter Meißner, Elisabeth Bischoff, Lutz Heinke, Stephan Weilandt, Christina Kloppe. Der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege, ganz rechts im Bild, freut sich über das Engagement der Görlitzer.

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Meridianpreise vergeben und Ehrenamt im Sport ausgezeichnet

Viele Bürger, die ehrenamtlich wirken, machen nicht viel Aufhebens davon. Dennoch sind es zahlreiche Bürger, die sich über viele Jahre hinweg für die Stadt Görlitz und ihre Mitbürger einsetzen und so die Stadtgesellschaft gestalten. Dennoch ist ehrenamtliches Handeln keinesfalls selbstverständlich.

Die Stadt Görlitz hat nun bereits zum 19. Mal ehrenamtlich Engagierte für herausragende gemeinnützige Arbeit gewürdigt. Zu diesem Zweck hatte Oberbürgermeister Deinege die diesjährigen Preisträger sowie Laudatoren, Meridianpreisträger der letzten Jahre, Vereinsmitglieder, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kirche zu einer Feierstunde eingeladen.

Von Mai bis August war, einem Aufruf im Amtsblatt und auf der Homepage der Stadt folgend, Gelegenheit, ehrenamtlich Tätige für die Auszeichnung mit dem Meridian vorzuschlagen. Eingegangen waren elf Vorschläge, aus denen der Stadtrat der Großen Kreisstadt Görlitz am 26. Oktober 2017 fünf als Preisträger auswählte.

"Sich für das Wohl unseres Gemeinwesens zu engagieren und sich damit für das Wohl von uns allen einzusetzen – dieses wunderbare Miteinander prägt die Atmosphäre in unserer Stadt und dafür sind wir Ihnen dankbar", lobte Oberbürgermeister Deinege das große Engagement in der Stadt. Bereits auf der Einladung für die diesjährige Ehrungsveranstaltung kam das mit einem Zitat des in Breslau geborenen und noch im April 1945 auf ausdrücklichen Befehl Hitlers hingerichteten Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer zum Ausdruck: "Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Menschen etwas sein kann." By the way: Die bundesdeutsche Justiz hatte das Verfahren gegen Bonhoeffer entsprechend der damaligen Gesetze als rechtmäßig eingestuft. Erst mit dem Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile aus dem Jahr 1998 wurde auch Bonhoeffer formell für unschuldig erklärt.

Die Meridianpreise wurden verliehen an:

  • Elisabeth Bischoff
    Eingereicht vom Ortschaftsrat Ludwigsdorf/Oberlausitz und von den Senioren der Ortsgruppe der Volkssolidarität Ludwigsdorf/Ober-Neundorf/Klingewalde

    Aus der Begründung des Vorschlages vom August 2017:Als Leiterin der Ortsgruppe der Volkssolidarität Ludwigsdorf /Ober-Neundorf/Klingewalde arbeitet Elisabeth Bischoff seit 2005. Ihre Mitgliedschaft bei der Volkssolidarität begann bereits 1997. Mit sehr viel Engagement hält sie die Seniorinnen und Senioren der Ortsgruppe auf Trab und immer in Bewegung. Elisabeth Bischoff nimmt an Veranstaltungen und Beratungen im Kreisverband Görlitz-Zittau regelmäßig teil und vertritt ihre Ortsgruppe. Sie ist hilfsbereit, aufgeschlossen für neue Dinge, unterstützt andere in Notlagen und gibt gute Ideen, um das Leben für die Seniorinnen und Senioren in den Orten angenehm zu gestalten. Seit 2014 pflegt sie das Kriegerdenkmal zum Ersten Weltkrieg in Ludwigsdorf.

  • Lutz Heinke
    Eingereicht von Werner Mönnich.

    Aus der Begründung des Vorschlages vom August 2017: Lutz Heinke ist Vorsitzender des 1. Görlitzer Karatevereins. Seine Trainingsstätte in der ehemaligen Sportstätte der Siemens AG wird seit 1992 vom Verein federführend durch Herrn Heinke als Eigentümer betrieben. In den vielen Jahren hat Lutz Heinke mit Unterstützung der Stadt und des Vereins eine moderne Sportanlage geschaffen. Sportlerinnen und Sportler des 1. Görlitzer Karatevereins errangen Erfolge bei Deutschen Meisterschaften (2013 Gold- und Bronzemedaille durch Doreen Drehmann) und anderen Wettkämpfen. Lutz Heinke ist fast 25 Jahre im Ehrenamt tätig und hat all die Jahre erfolgreich gewirkt.

  • Christina Kloppe
    Eingereicht von Norbert Wege vom ASB Regionalverband Zittau/Görlitz e.V.

    Aus der Begründung des Vorschlages vom August 2017: Christiana Kloppe ist ehrenamtliche Koordinatorin der Kinder- und Jugendarbeit des ASB Rauschwalde. Seit 1978 arbeitet sie mit Kindern aller Altersklassen. Sie leitet bereits 18 Jahre lang mit großem Engagement den ASB Jugendclub. Außerdem organisiert sie zahlreiche Projekte. Damit unterstützt sie Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte, eigenverantwortliche Zukunft nach demokratischen Grundsätzen. Des Weiteren schult Frau Kloppe seit 2003 Teilnehmer zum Thema "Lebensrettende Sofortmaßnahmen". Seit 2015 betreut sie mit liebevoller Konsequenz junge Asylbewerber, unterstützt die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen und fördert den interkulturellen Austausch.

  • Günter Meißner
    Eingereicht von Marianne Scholz-Paul.

    Aus der Begründung des Vorschlages vom Juni 2017: Günter Meißner ist seit 1999 Organisator und Vorsitzender des Schlesischer Tippelmarkt e.V., rief mit viel Elan den gleichnamigen Markt ins Leben und etablierte dieses Fest eines traditionsreichen Handwerks als feste Größe im Veranstaltungskalender der Stadt. Er wirbt auf fast allen Märkten in Deutschland als singender Töpfermeister für Görlitz. Über Jahre war er nach der Wende Vorsitzender des Fremdenvereins Schlesische Oberlausitz und warb auf der ITB Berlin und in Dresden bei der Tourismus-Messe für Görlitz und die gesamte Region mit seinen Liedern, Streuselkuchen und Fettschnitten.

  • Stephan Weilandt
    Eingereicht vom Ortschaftsrat Ludwigsdorf/Ober-Neundorf, Ortsfeuerwehr Ludwigsdorf/Ober-Neundorf.

    Aus der Begründung des Vorschlages vom August 2017: Seit 1996 ist Stephan Weilandt Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigsdorf/Ober-Neuendorf und seitdem ununterbrochen aktiv dabei. Die Jugendfeuerwehr Ludwigsdorf leitete er 16 Jahre, übernahm 2006 die Leitung der Stadtjugendfeuerwehr Görlitz und wurde 2011 zum Zugführer bestellt. Er leitet Ausbildungen und Einsätze und ist sowohl für seine jungen Schützlinge als auch für seine Kameraden in der Einsatz- und Ehrenabteilung Vorbild. Seit 2005 arbeitet er zusätzlich bei der Landesjugendfeuerwehr Sachsen mit.

Würdigung des Ehenamts im Sport

Traditionell wurde auch das Ehrenamt im Sport gewürdigt. Die Auszeichnung der Ehrenamtlichen im Sport nahm der Vizepräsident des Oberlausitzer Kreissportbundes Ringolf Herzog gemeinsam mit Ulrich Neumann von der Sparkasse Oberlausitz–Niederschlesien und Oberbürgermeister Siegfried Deinege vor. Die Laudation für die zehn Engagierten im Sport verlas der Geschäftsführer des Oberlausitzer Kreissportbundes Marko Weber-Schönherr.

Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien unterstützt diese Festveranstaltung seit vielen Jahren finanziell und mit Sachpreisen. "Durch dieses großzügige Sponsoring ist es möglich, die Ehrung für unsere Preisträger in diesem schönen und würdevollen Rahmen durchzuführen. Herzlichen Dank und die besten Grüße an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien", so Oberbürgermeister Deinege.

Für ihr Wirken im Ehrenamt im Sport wurden ausgezeichnet:

  • Rüdiger Freese, SG Medizin Görlitz
    Rüdiger Freese ist schon viele Jahre in der SG Medizin ehrenamtlich aktiv und seit langem der Vorsitzende des Vereins. Er kümmert sich abteilungsübergreifend um die Belange seiner Mitglieder, hält intensiven Kontakt zu vielen anderen Sportvereinen und Verbänden, um den Vereinsbetrieb in guter Art und Weise fortzuführen.

  • Michaela Borrmann, Gymnastikverein Biesnitz
    Sie ist die Schatzmeisterin des Vereins. Stets zuverlässig und korrekt zeigt sie sich verantwortlich für die Finanzen der Gymnastikgruppen. Trotz vieler familiärer und hoher beruflicher Verpflichtungen ist stets auf sie Verlass. Auch bei vielen weiteren organisatorischen Aufgaben zeigt sie neben dem Einsatz in den Sportstunden hohe Einsatzbereitschaft.

  • Gert Haberland, SV Koweg Görlitz
    Seine sportliche Aktivität ist eher dem Laufsport gewidmet. Eine Verbindung zur Sportart Handball besteht aus familiären Gründen und war sicher auch ein Grund, warum er 2013 zum Schatzmeister des SV Koweg gewählt wurde. Bei der Größe und Leistungsklasse des Vereins eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, welche durch seine hohe Einsatzbereitschaft und vor allem der notwendigen Professionalität geprägt ist.

  • Stefanie Lessig, ISG Hagenwerder
    Stefanie Lessig zählt zu den jüngsten Abteilungsleitern der Sportart Fußball und ist zudem die einzige FußballCHEFIN im Landkreis Görlitz. Dass sie ihre Fußballmänner gut im Griff hat, da sind sich der Fußballverband Oberlausitz und die ISG Hagenwerder einig. Ein Ergebnis ihrer guten Arbeit ist der Aufstieg der 1. Männermannschaft in die Kreisliga. Zudem wurde sie in diesem Jahr durch den Deutschen Fußballbund mit dem Titel "Fußballheld des DFB" geehrt.

  • Uwe Tix, Tennisverein Gelb-Weiß Görlitz
    Neuerungen und Verbesserungen in einem Sportverein anzuschieben, um am Ende effizienter und professioneller arbeiten zu können, zählt nicht nur in unseren Sportvereinen zu den größten Herausforderungen der Vereinsarbeit. Mit hohem Zeitaufwand, die an die Grenzen des Machbaren für Berufstätige reicht, ist es Uwe Tix gelungen, den Tennisverein in seiner Funktion als Schatzmeister zu professionalisieren. Für die Vorstandsarbeit ist das ein mittlerweile unverzichtbarer Mehrwert und Motivation zugleich.

  • Maren Ludwig, SV Energie Görlitz (Faustball)
    Maren Ludwig ist in der Faustballabteilung nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit oder als Spielertrainerin der Frauenmannschaft für dessen Spielbetrieb verantwortlich, sondern auch für die erfolgreichsten Nachwuchsmannschaften im Verein. Durch den Faustballfachverband wurde sie zur Landestrainerin für die weibliche U14 Jugend berufen. Mit ihren Mädels konnte sie in den vergangenen Jahren bei nationalen Wettkämpfen einige Medaillen und 2015 den Deutschen Meistertitel erkämpfen.

  • René Funk, SV Lok Görlitz
    Seit über 20 Jahren ist er in den Leitungen der Abteilungen Schwimmen und Wasserball aktiv. Vor zehn Jahren übernahm er die verantwortungsvolle Aufgabe des Schatzmeisters und ist bekannt für seine zuverlässige und gewissenhafte Arbeit. Trotz seiner beruflichen und familiären Verpflichtungen leistet er noch die Öffentlichkeitsarbeit der Wasserballer, unterstützt den Trainer und spielt selbst noch in der 1. Männermannschaft.

  • Wilfried Demuth, Motorsportclub Görlitz
    Mit seinem Wissen hat er den MC Görlitz geprägt und entwickelt. Er war 16 Jahre der Vereinsvorsitzende und leitet die Geschäftsstelle des Vereins noch heute. Bis 2015 war er verantwortlicher Leiter der Zeitkontrollen der Lausitz Rallye, eine der größten überregionalen Veranstaltungen des Landkreises. Trotz seiner 80 Jahre organisiert er noch fleißig Veranstaltungen für seinen Verein, welche sich deutschlandweit größter Beliebtheit erfreuen.

  • Norbert Frömter, NSAC Görlitz
    Die noch recht junge Sportart Crossminton verbindet das Beste aus Squash, Tennis und Badminton miteinander und garantiert Spaß und Action - so steht es auf der Homepage des Vereins geschrieben. Ohne Norbert Frömter wäre diese Trendsportart nie oder vielleicht viel später in Görlitz angekommen. Er arbeitet sehr aktiv an der Verbreitung dieses Sports. Als Abteilungsleiter vertritt er zudem die Interessen seiner Neißespeeder, organsiert die Wettkämpfe und trägt einen großen Teil zur erfolgreichen Nachwuchsarbeit bei.

  • Manfred Pohl, SV Energie Görlitz (Fußball)
    Seit 1991 steht er an der Spitze der Abteilung Fußball beim SV Energie. Verantwortlich für die Männer und nun für den Seniorenfußball, ist seine Arbeit im Fußballverband Oberlausitz anerkannt. Manfred Pohl engagierte sich viele Jahre für die Ausrichtung der Hallenturniere.

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  • Quelle: red | Fotos: Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 07.12.2017 - 07:17Uhr | Zuletzt geändert am 07.12.2017 - 08:44Uhr
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