In Ostsachsen nach der Bundestagswahl

Landkreis Görlitz, 27. September 2017. Das Ergebnis der Bundestagswahl hat einem Vulkanausbruch gleich an den Tag geschleudert, woran es der Gesellschaft und der politischen Landschaft in den letzten Jahren gekrankt hat. Darüber wird noch ausführlich zu diskutieren sein. Doch schon deutet sich an, dass sich die Partei, die Sachsen wie eine Schicht Ruß verkleistert hat, dieser Diskussion nicht tiefgreifend stellen wird, sondern vielmehr überlegt, wie man nun intensiver am rechten Rand fischen könne. Von vielen Seiten wird bedauert, dass mit dem Verlust des Regierungspartei-Bundestagsmitglieds zugleich ein Beziehungsnetzwerk verloren gehe. Die örtliche Tageszeitung listet fördermittelbasierte Projekte auf, für die sich der Abgeordnete engagiert hatte, was ihm große Anerkennung eingebracht hat. Zugleich lernen wir: Fördermittel fließen anscheinend maßgeblich durch persönliche Beziehungen. Von einem großen, erfolgreichen Netzwerk ist die Rede in dem Artikel. So kann man's nennen. Offenbar ist naiv, wer glaubt, ohne politisches Zutun auf diesem Gebiet aktiv werden zu können. Jan Hufenbach lebt im Norden des Landkreises Görlitz und versucht, die Ist-Situation in Ostsachsen zu beschreiben.
Abbildung oben: Die weitgehende Entindustrialisierung wie hier in Weißwasser bedeutete Langzeitarbeitslosigkeit und Wegzug.

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Eine Stimme aus der AfD-Hochburg

Von Jan Hufenbach. Liebe Freunde, die meisten von Euch leben nicht in Sachsen und auch nicht in der Oberlausitz, die nun als Deutschlands AfD-Hochburg Schlagzeilen macht. Ein paar von Euch Auswärtigen haben mir geschrieben und mehr oder weniger angefragt, wie es denn hier in der Oberlausitz uns - also meine Familie und mir - nach der Wahl geht. Mein Gefühl ist nicht gut. Es ist mulmig. Fast ein Drittel der Wähler im Landkreis hat die AfD gewählt. Auf den Dörfern (ich kenne die Zahlen noch nicht) fallen die Ergebnisse zum Teil weit höher aus. In meiner Gemeinde sind es 39 Prozent; in meinem Dorf? Keine Ahnung, aber ich ahne es.

Um für mich allein zu sprechen: Ich gehöre zu den Menschen, die die AfD unter ihrem Feindbild summiert. Grün, Ausländer-freundlich, Pro-Neue Energien, Kontra Kohle, multikulti, bunt etc. - Ihr wisst das. Die Menschen, die hier „blau“ gewählt haben sind keineswegs Nazis. Ich denke die Mehrheit empfindet sich als Protestwähler, die den etablierten Parteien insbesondere der CDU einen Denkzettel/Dämpfer verpassen wollten. Das soll sie aber keineswegs entschuldigen. Als abstrafende Maßnahme erscheint Ihnen ihr Wahlverhalten als das angemessene Mittel und sie sind sich nicht zu Schade sich mit diesen Leuten gemein zu machen. Das ist allerdings beängstigend.

Die Menschen, die hier „blau“ gewählt haben sind erstaunlicherweise vielfach Senioren und wenigstens jenseits der 50. Der Landkreis Görlitz ist der älteste in ganz Deutschland. Diese Senioren haben einiges in ihrem Leben erlebt. Die meisten von Ihnen haben als Kinder und Jugendliche noch die Nachwehen des Dritten Reiches mitbekommen, dann die Diktatur der SED und schließlich die Wende und den Schubs ins sehr kalte Wasser des vereinigten Deutschlands mit seiner Wirtschaftswachstums-Ellenbogen-Konsum Demokratie. Warum haben nun ausgerechnet diese alten erfahrenen? weisen? Menschen vielfach blau gewählt? Ich denke es ist ganz einfach. SPD und CDU haben nahezu nur mit Köpfen geworben, die Linke gilt bei vielen noch als PDS Nachfolgepartei, die Grünen sind Spinner, die NPD zu rechts, die Vielzahl von Kleinstparteien ist nicht bekannt, aber die AfD war extrem präsent und hat mit ihren populistischen Sprüchen den Nerv getroffen und war damit als Wechselwahl-Protest-Dämpfer-Kandidat an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit. Auch das soll keine Entschuldigung sein.

Und nun? Meiner Meinung nach haben die blauen Wähler das vermeintliche Übel (...die böse CDU, die "Volksverräterin" Angela Merkel) mit dem realen Übel ausgetauscht. Ich denke aber auch: sie wissen nicht, was sie tun. Kaum einer von Ihnen wird das Wahlprogramm gelesen haben. Die meisten verbringen – und das gilt der Statistik folgend für alle Deutschen – mindestens 200 Minuten täglich vor dem Fernseher, sie gehören keiner Partei an, sie sind nicht ehrenamtlich engagiert, sie machen ihre Meinung nicht öffentlich usw. und wie viele andere Menschen auch, beschäftigen Sie sich ganz sicher nicht mit der Außenwirkung ihres Handelns.

Die möglichen Folgen ihres Handelns für die Region werden sie nicht bedacht haben. Ich glaube die Auswirkung dieser Wahl hat für den Landkreis dramatische Folgen. Welcher vormals potentielle Zuzügler oder Rückkehrer wird denn das Wagnis eingehen in die Oberlausitz zu ziehen? Welcher in- oder ausländische Unternehmer wird sich hier ansiedeln mögen? Welchen in- oder ausländischen Tourist zieht es jetzt noch in diese Gegend? Die deutsch-chinesische Unternehmensgruppe, die in Rothenburg/O.L. ein 1.000-Stellen-Werk für E-Autos errichten will? wollte? wird sich nun ganz sicher fragen, ob das die richtige Entscheidung ist, und wenn sie jetzt dem Tillich-Wunsch folgen und in das Dresdener Umland gehen, dann ist das verständlich.

Ich denke auch, dass die nächsten Jahre nicht einfach werden. Das glaube ich auch deshalb, weil die etablierten Parteien – die CDU allen voran – sich gegenseitig die Verantwortung in die Schuhe schieben bzw. schon heute die große Chance verpassen, sich gemeinsam aufzustellen, um mit einem gemeinsamen Zeichen und einer nachhaltigen langfristigen Strategie dieser fatalen Entwicklung entgegenzutreten. Die Instabilität, die ich feststelle, ähnelt doch sehr den Zuständen in der Weimarer Republik, die einem Häuflein von Nazis Tor & Tür öffnete, weil man unfähig war zu koalieren. Die Blauen sind den gestrigen Horrorgestalten nicht unähnlich. Unerträglicher Populismus, Lügen, Bigotterie und dazu eine von krasser Gewalt aufgeladene Sprache, die schon erahnen lässt, wohin die Reise gehen könnte. Ich glaube, dass (wie ehedem) die Gewaltbereitschaft von links- und rechts außen zunehmen wird.

Zurück zu den Menschen in der Oberlausitz: Politik, Medien und viele Studien haben ihnen erzählt sie seien arm, abgehängt, überflüssig, blöd etc. - Das Ost-West-Gefälle allein in Bezug auf die Entlohnung hat ein Übriges getan. Hinzu kommt die demografische Entwicklung, die gleichsam von Politik und Medien als Gefahr dargestellt wurde und wird. Die subjektive Welterfahrung und -anerkennung vieler hier ist so negativ besetzt, dass man es kaum glauben mag. Das Mindset der Leute ist komplett im Arsch. Wenn ich sie frage, was sie sich persönlich und für ihr Leben von der AfD versprechen, bleiben sie stumm.

Gesehen wird nicht, dass es den Deutschen und auch den Oberlausitzern in diesem Land in vielen Bereichen so gut geht wie nie zuvor. Die in- und ausländischen Studien nur zum Thema "Lebensstandard Index" zeigen Jahr um Jahr, dass Deutschland eines der wohlhabendsten und sichersten Länder der Welt ist. Wenn man sich Bilder der Region aus Vorwendezeiten und auch aus den anfänglichen 90ern anschaut und mit dem vergleicht, was sich heute zeigt, muss man sich wirklich fragen, woran es den Menschen tatsächlich mangelt. Das gilt auch für mein Dorf. Natürlich ist die Arbeitslosenquote hier höher als im Bundesdurchschnitt und natürlich werden hier vielfach geringere Löhne gezahlt und natürlich migrieren die Jungen in die Metropolen (das war auch früher so) und so weiter, aber...
...aber heute ist sichtbar Wohlstand & Konsum bei vielen eingekehrt. Ich kenne keinen der arm ist und am Hungertuch nagt. Ich kenne auch niemanden dem durch einen "Ausländer" die Arbeit oder die Frau oder beides weggenommen wurde (Sachsen hat eine lächerliche Ausländerquote von unter 5 Prozent und im ländlichen Raum ist kaum einer zu finden). Zumal sind hier die Lebenshaltungskosten ganz sicher geringer als im Bundesdurchschnitt, ganz vorn die Immobilienpreise und die Mieten. Plus (haha) der Billigeinkauf von Sprit, Zigaretten, Obst & Gemüse beim unbeliebten polnischen Nachbarn.

Was fehlt ihnen nun den blauen Oberlausitzern hier im östlichsten Osten Deutschlands? Auch eine mangelnde Kultur kann es nicht sein. Die AfD hebt in ihrem Wahlprogramm nun deutlich auf die "Deutsche Kultur" ab, aber was soll das sein und wie soll das der Oberlausitzer für sich verstehen und umsetzen? Pückler, Böhme, Fichte lesen? Ein Messiaen Konzert besuchen (...oops, der war ja Franzose)? Die architektonischen Highlights besuchen und das Haus Schminke in Löbau überrennen oder etwa den Njepila Hof in Rohne besuchen (...geht auch nicht, ist sorbisch)? Oh weh. Auch der Wessie Goethe, der viel Zeit im Osten gelebt und gewirkt hat, findet wohl kaum Gehör, wobei: "Der Feige droht nur, wo er sicher ist."

Natürlich gibt es hier Probleme. Die niedrigpreisige Droge Crystal ist eines davon, die das subjektive Sicherheitsgefühl schmälernde Grenzkriminalität ein weiteres, die unübersehbare Überalterung ein nächstes - aber vor allem ist es ein vielfach ramponiertes Selbstwertgefühl und hier eine Haltung, die sich am imaginierten Reichtum der "Wessies" vergleicht und die in die Falle der aufgebauschten Drohkulissen (Demografie, Ausländer etc.) getappt ist (inkl. selektive Wahrnehmung, Bestätigungsfehler, Realitätsverlust etc.) ...und so kommt am Ende der Aufzählung "Verletzung" und "Angst" heraus.

Wichtig in diesem komplexen Gemenge ist auch die Erfahrung, die Zehntausende in den einstmals florierenden Zentren der Glasindustrie, der Textilindustrie, der Kohle etc. gemacht haben. Sie wurden entlassen, Unternehmen und Maschinen wurden verramscht und heute sind selbst die alten Fabriken vielfach devastiert. Diese vielen Menschen waren plötzlich wertlos - der vor allem emotionale Knacks ist bis heute spürbar.

Zurück nun zur ursprünglichen Frage der ersten vier Zeilen. Ich und wir werfen natürlich nicht das Handtuch. Wir haben viel Kraft & Elan & Hoffnung hier leben und arbeiten zu können und auch glauben wir daran, dass wir mit unserer Arbeit durchaus einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten – aber im Hinterkopf wächst der Plan B, denn so frei die Gedanken sind, so frei ist auch die Wahl des Lebensmittelpunktes.

Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus dem facebook-Kanal von Jan Hufenbach.

Kommentare Lesermeinungen (5)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Antwort auf die Antwort

Von Michael Zirke am 13.10.2017 - 18:46Uhr
Liebe Sibylle Thiel,

vieles was Sie anschneiden, weil Sie es nicht mehr hören können, verdient m. E. einer Nachbetrachtung.

"Gleiches Paar im Osten: beide arbeiten, keiner zählt Beiträge, war ja DDR."

Woher nehmen Sie diese Erkenntnis, dass die Menschen in der DDR keine Beiträge für ihre Rente gezahlt hätten? Das ist Unsinn! Es gibt nur eine Bevölkerungsgruppe in Deutschland, welche nie einen Pfennig in ihre Altersvorsorge einzahlte und noch heute nicht einzahlt und das sind die Beamten! Da es in der DDR - anders als in der BRD - keine Beamten gegeben hat, haben ausnahmslos alle Werktätigen mindestens 10% ihres Bruttoverdienstes bis zur Höhe von 600 Mark - also maximal 60 Mark monatlich - als Pflichtbeitrag in die Sozialversicherungskasse eingezahlt. Wer mehr verdiente, konnte darüberhinaus eine sogenannte "Freiwillige Zusatzrentenversicherung" (FZR) abschließen und den darüberliegenden Betrag ebenso 25 Jahre lang einzahlen. Danach wurde die FZR beitragsfrei gestellt. Die Werktätigen in der DDR haben also sehr wohl Beiträge für ihre Kranken- und Rentenversicherung eingezahlt! Was wir nicht einzahlen brauchten war eine Arbeitslosenversicherung.

Dass das Rentenniveau in der DDR deutlich niedriger war, ist einerseits auch logisch, andererseits gab es aber auch keine sogenannte "Witwenrente"; die gesetzliche Mindestrente betrug nach meiner Erinnerung ca. 230 Mark/Monat und auch wenn Sie das nicht verstehen oder gar nachvollziehen können, ist hier niemand verhungert oder in der Wohnung erfroren, es gab sogar - ich weiß selbst nicht wie das funktioniert hat - Rentner die von diesen wenigen Tantiemen regelmäßig noch etwas gespart haben! Wie das ging?
Miete für zwei Zimmer + Küche und Ofenheizung: 35 Mark, Arztbesuch kostenlos, Zahnarzt kostenlos, Zahnersatz kostenlos, Brille kostenlos, Rezept kostenlos, Arzneimittel kostenlos, Krankenhausaufenthalt kostenlos, Preise der Grundnahrungsmittel über Jahrzehnte konstant niedrig, Strom 8 Pfennige/kWh - ohne Zusatzabgaben!, Straßenbahn / Stadtbus 20 Pfennige der Einzelfahrschein - im Sechserpack nur 12,5 Pfennige...

Welche "Rentner im Osten" jammern denn nach Ihrem Empfinden so permanent? Ich meine, dass es die gleiche Gruppe Benachteiligter ist, die es auch bei Ihnen im Saarland gibt und die ebenso alles andere denn auf Rosen gebettet sind. Auf keinen Fall sind es jene Ostrentner, die wirklich zwei Renten bzw. neben ihrer eigenen noch eine Hinterbliebenenrente erhalten. Und wenn das so ist, dann haben sie diese Rente auch mehr als verdient!

Liebe Frau Thiel, es scheint nicht in Ihr Bewusstsein gedrungen zu sein, dass auch alle Ossis seit 25 Jahren den Solibeitrag zahlen dürfen! Es ist, wie so vieles, ein irrsinniger Akt, den populistische Regenten ersonnen haben. Also beschweren Sie sich bei dieser Regierung und lassen Sie ihren Ärger über unzumutbare Zustände, die es eben auch im Saarland gibt, nicht an denen aus, die diese nicht verursacht haben.

Freilich, es gibt "Berufsjammerer" - es ist auch irgendwie normal, dass jeder Mensch stetig nach mehr strebt als er schon hat. Doch das ist kein Grund, um die große Gruppe der Ost-Rentner als penetrante Jammerlappen anzuprangern. Ich bin auch ein Ostrentner und Sie dürfen mal raten, wie hoch meine Rente ist.

Nein, jammern tue ich nicht deswegen, aber ein Hurrageschrei anzustimmen liegt mir auch mehr als fern.

Mit freundlichen Grüßen aus der Oberlausitz

Michael Zirke

Noch eine Stimme aus der AfD-Hochburg

Von Seensüchtiger am 03.10.2017 - 18:50Uhr
Ich war nicht wählen.
Warum müssen sich AfD-Wähler für ihre Wahl entschuldigen? Ihr Verhalten ist nicht nur legal, sondern in der Demokratie ausdrücklich erwünscht. Mehr als meine Wahlverweigerung.

Ich denke, AfD zu wählen, war zur letzten Wahl die einzige Möglichkeit, verbindlich und für die etablierten Parteien hörbar Nein zu sagen. Es lag an der extremen Präsenz der AfD? Oder motiviert nicht gerade die erwartete Wirkung dieser Entscheidung, jetzt AfD zu wählen?
Ich sehe die Instabilität nicht. Parteien und Programme, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage stellen, dürfen nicht auf dem Wahlzettel stehen. Die Erklärungen der CDU erinnern mich mehr an die Reaktionen der SED, als klar wurde, dass es aus dem Ruder läuft. "Fresse" ist mehr aufgeladen als "jagen".

Mir geht es gut. Wählen ist nicht Dankbarkeit, sondern Mitbestimmung. Auch Dankbare bestimmen mit. Das ist in Ordnung.
Welche aus der Sicht des Autors wählbare Partei thematisiert die Probleme, die in unmittelbarer Grenznähe durch die Einwanderung polnischer Bürger in unsere Städte, Gesellschaft, Sozialsysteme sichtbar werden? Mehrfachnennung erwünscht.

Ich habe keinen Plan B. Ich will hier bleiben. Der steigenden Entfremdung zwischen Regierenden und Regierten kann ich wenig entgegensetzen. Die Regierenden machen, was sie wollen. Das können die Regierten aber auch. Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, in dem Bürger die AfD wählen können. Das andere, das frühere Land, kenne ich nur zu gut.

Offenbar ist die Wahl einer Populistenpartei, deren Bekundungen und Bekenntnisse mich z. T. anwidern, die einzige Sprache, die die "alten" Parteien verstehen. Mal sehen.

Jan Hufenbach

Von Thiel am 01.10.2017 - 11:44Uhr
Lieber Herr Hufenbach,

vieles, was Sie geschrieben haben, kann ich verstehen. Was ich definitiv nicht verstehe ist dieses permanente Gejammer, vor allem der Rentner im Osten.

Nehme ich zum Beispiel meine Eltern. Sie lebten die klassische Rollenverteilung: Papa arbeitet, zahlt Beiträge in die Rentenversicherung, Mama ist zu Hause. Ergebnis; EINE Rente.
Gleiches Paar im Osten: beide arbeiten, keiner zählt Beiträge, war ja DDR. Ergebnis: ZWEI Renten, etwas unter Westniveau, aber trotzdem hat das Ostpaar mehr Geld im Portemonnaie. UND jammert, weil die Westrente höher ist. Haben die den Schuss nicht gehört?

Diese Woche Interviews in Dorfchemnitz: Wir haben keinen Supermarkt im Dorf... Denk mal einer an, wir im Westen auch nicht. Unser W-Lan ist so langsam... Ach nee, meins auch. Die Straßen sind schlecht... Keine Sorge, hier im Westen sind sie noch schlechter. Ich zahle seit 25!!! Jahren Soli. Aber für diese Jammerlappen, die sich ständig schlechter behandelt fühlen, empfinde ich KEINE Solidarität.

LG aus dem ebenfalls abgehängten Saarland, wo die AfD bei 10%, also unter dem Bundesdurchschnitt, liegt.

Sibylle Thiel

P.S.: Nur zur Erinnerung für die Sachsen und die Oberlausitzer: hier war auch mal ein Kohlerevier. Heulen wir so rum?

Artikel "In Ostsachsen nach der Bundestagswahl"

Von Jan Fischer am 30.09.2017 - 03:54Uhr
Blödes Geschwatze!

Anmerkung der Redaktion:
Lieber Jan Fischer, da Ihre E-Mail-Adresse ein Fake ist, wird es wohl auch Ihr Name sein. Was uns interessiert: Ist auch Ihr Leserkommentar ein Fake oder ernst gemeint? Sollte er ernst gemeint sein, freuen wir uns auf Ihr kluges Geschwatze, besseres Deutsch: Geschwätz.

Politische Bildung fehlt

Von Martin am 29.09.2017 - 07:47Uhr
Vielen Dank für diesen Beitrag!

Den Menschen hier fehlt es vor allem auch an politischer Bildung. Und das ist ein Erbe der DDR und auch Schuld der nachfolgenden (Frei)Staats-Partei, die alles mit Selbstgefälligkeit und bräsigem Sachsenstolz zugekleistert hat.

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  • Quelle: TEB / Jan Hufenbach | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 27.09.2017 - 15:46Uhr | Zuletzt geändert am 27.09.2017 - 16:56Uhr
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