Wenn Männer Kleidung kaufen

Görlitz, 26. September 2016. Von Thomas Beier. Die beiden Standard-Situationen, in denen Männer Kleidung kaufen, sind für die meisten der Herren der Schöpfung einfach nur stressig, ganz gleich, ob “Mann” mit der Partnerin, die gerade ganz dringend etwas Neues braucht, unterwegs ist, oder ob ausnahmsweise auch er mal Bedarf an neuer Kleidung anmelden darf. Der folgende Beitrag handelt von eigenen Erfahrungen und davon, warum manche Kunden von stationären Modegeschäften zu den Online Shops abwandern, andere jedoch bleiben. Auf jeden Fall ist der Einzelhandel gut beraten, sich noch stärker mit Kunden- und Servicepsychologie zu beschäftigen.

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Wie man dem Einkaufsstress entgehen kann

Wohl jeder routinierte Ehemann kennt das: Shoppen gehen mit der angetrauten Liebsten. Nervenschonend kommt davon, wer drei Punkte beachtet:

  1. Viel Zeit einplanen:
    Selbstverständlich müssen allen Varianten probiert werden, im schlimmsten Fall mehrmals.

  2. Die Zunge im Zaum halten:
    Gut kommt immer “Das steht Dir aber auch hervorragend!”, nur bei sehr teuren Sachen ist “Das ist vielleicht nicht ganz so vorteilhaft für Dich!” erlaubt (funktioniert!).

  3. Last not least:
    Darauf achten, zahlungsfähig zu sein.
Anders ist es, wenn für den Herren eingekauft werden soll. Ist die bessere Hälfte dabei, übernimmt sie gewöhnlich das Kommando und es gibt keine weiteren Probleme, wenn er sich fügt.

Zieht der Mann aber alleine los durch Modemärkte oder durch den Fachhandel, ist er dem Personal mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert. Auf seine Frage “Schauen Sie bitte mal, steht mir das?” kommt da schon mal die Antwort “Das müssen Sie selber wissen, ob Sie sich darin wohlfühlen!” - selbst erlebt in Dresden. Erlebnisreich auch Görlitz, als mir in einem Geschäft das Jackett am Rücken zusammengezogen wurde und angesichts des Spiegelbildes “Sitzt doch prima!” zu hören war.

Viele wollen lieber in Ruhe entscheiden

Da passt es ins Bild, wenn es vielen Kunden generell unangenehm ist, den Einzelhandel aufzusuchen, weil schnell ein Gefühl des Kaufzwangs entsteht. Selbstverständlich beraten Verkäufer mit dem Ziel, etwas zu verkaufen - ganz gleich, ob sie vor allem eine Umsatzprovision im Hinterkopf haben oder ehrlich bemüht sind, die Wünsche des Kunden herauszubekommen und zu erfüllen. Wem es als Kunden jedoch schwerfällt, sich zu wehren, oder wer es nicht mag, sich im Beisein des Verkäufers “jetzt” entscheiden zu müssen, der fühlt sich schnell manipuliert und weicht solchen Situationen am liebsten bereits im Vorfeld aus.

Hinzu kommt, dass der klassische Einzelhandel häufig nur ein relativ schmales Sortiment im Angebot haben kann. Alles, was ein mehr an Auswahl bringt, bringt einen höheren Platzbedarf und eventuell geringeren Warenumschlag mit sich, was die Kosten steigen lässt. Da haben es Online Anbieter, die ohne repräsentative Verkaufsräume auskommen, unter Umständen einfacher.

Für Kunden bequem: Mode online shoppen

Sicher wird es immer Kunden geben, die das Material spüren, die gleich anprobieren wollen, auf persönliche Beratung großen Wert legen und das Kauferlebnis in einem Ladengeschäft suchen.

Andere wiederum wollen auswählen, ohne von einem Verkäufer beeinflusst zu werden, dafür aber schnell einen Überblick über die Auswahl und selbstverständlich günstige Preise haben.

Hier spielt die Welt der Online Shops ihre Stärken aus. Eine treffsichere Auswahl an Mode nach Kriterien wie Größe, Farbe, Preis, Schnittform oder Details, auf Wunsch aber auch Beratung zu Maßtabellen, Spezialgrößen und Figurtypen wie auch zur Pflege sind - als eines der vielen Beispiele - auf sieh-an.de zu finden.

Weil kluge Anbieter sich zugleich immer fragen, was die Zielgruppe noch gebrauchen kann, gibt es auf der Sieh an!-Webseite zusätzlich ein Sortiment aus den Bereichen Gesundheit, das vor allem unterschiedliche Pflegemittel und Alltagshilfen umfasst, und Wohnen, wo Haushaltsartikel und Heimtextilien zu finden sind.

Ein derartiges Online-Shop-Konzept, das den Überblick über das Sortiment mit klaren Auswahlmöglichkeiten verbindet, scheint der “männlichen Denke” besonders zu entsprechen, wird aber auch von modebewussten Damen gleichermaßen gern genutzt. Wer aber jetzt meint, das spräche nur junge Leute an, irrt: Schon heute ist die Generation 50plus im Internet gut unterwegs. In der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren ist der Anteil der Online-Käufer fast so hoch wie unter den 18- bis 29-Jährigen.

Unterm Strich

Wer heute sein Ladengeschäft oder seinen Online Shop stringent an einer bestimmten Zielgruppe ausrichten will kommt nicht umhin, sich mit deren Vorlieben und typischen Verhaltensweisen seiner angestrebten Kunden zu beschäftigen. Der einzelne Kunde allerdings macht sich über solche Überlegungen keine Gedanken: Er (oder Sie) kauft dort, wo es am besten gefällt.

Ein Beitrag von Thomas Beier, Unternehmensberater in Markersdorf bei Görlitz.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Punkt 2

Von Tina Giesenkämper am 26.09.2016 - 15:20Uhr
Punkt 2 ist ja wohl ein dickes Ding!

Jetzt wird mir so einiges klar, tse, tse... ;-)

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  • Quelle: Thomas Beier
  • Erstellt am 26.09.2016 - 13:26Uhr | Zuletzt geändert am 20.04.2020 - 14:55Uhr
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